Das Woodwide Web der Bäume
In Anlehnung an das Internet werden diese Strukturen auch „Woodwide Web“ genannt und der Vergleich hinkt keinesfalls.
Die „Hard und Software“ dazu wird unter anderem von Pilzen geliefert, die ein unendliches Netzwerk an Pilzfäden, sogenannten Hyphen, bilden und eng mit den Bäumen kommunizieren. Zum Nutzen beider Seiten: Bäume produzieren über ihre Photosynthese Kohlenhydrate in Form von Zucker. Pilze können solche Zucker nicht herstellen und bekommen selbige von den Bäumen zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug dazu liefern die Pilze den Bäumen Nährstoffe wie Phosphate oder Stickstoff und Wasser, denn über ihre feinsten Ausläufer vervielfachen sie die Fläche im Boden, die Nährstoffe und Wasser aufnehmen kann, so dass eine gut gepflegte Pilz-Gemeinschaft für den Baum zugleich eine exzellente Versorgung bedeutet. Eine Symbiose, die einzigartig ist und als Mykorrhiza bezeichnet wird. Mykorrhiza bedeutet „Pilzwurzel“ und dazu gehören allein in Europa über 1000 Pilzarten. Selbst Trüffel oder Fliegenpilze zählen zu den Mykorrhiza Pilzen.
Mit ihren ultrafeinen Pilzfäden umspannen die Pilze die Wurzeln der Bäume und ziehen quadratlikometer große Netze durch den Waldboden. Unfassbar: Allein in einem Teelöffel Waldboden befinden sich mehr als ein (!) Kilometer Pilzfäden. Dieses dichte Netz, das man im Humus als weiße Fäden erkennen kann, dient jedoch nicht nur der gegenseitigen Versorgung von Pilz und Baum. Es übernimmt vielmehr eine Vielzahl an Kommunikationsaufgaben. Über die Hyphen treten Bäume miteinander in Kontakt und warnen sich beispielsweise vor Fressfeinden oder während Dürreperioden. Dies gilt für Bäume der gleichen Art, Wissenschaftler vermuten jedoch, dass auch verschiedene Baumarten so miteinander kommunizieren können.
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